Rotary-Projekte rund um den Globus:

Mai 2022

Von Brad Webber

USA

Der Rotary Club Collierville im US-Bundesstaat Tennessee nutzte die Begeisterung für ein lokales Festival und lud Hunderte von Kindern mit Behinderung und ihre Familien zu einem Abend mit Heißluftballonfahrt, Essen und anderen Aktivitäten ein. Die Privatveranstaltung mit dem Titel „Eine besondere Nacht für besondere Kinder“ wurde am Vorabend des Bluff City Balloon Jamboree in einem Vorort von Memphis abgehalten und von 80 Helfer/innen aus sieben Clubs im Distrikt 6800 (Tennessee und Mississippi) durchgeführt. Die Clubs brachten 30.000 Dollar an Spenden auf, um die Kosten zu decken. „Dies war eine ganz besondere Veranstaltung für Kinder mit besonderen Bedürfnissen“, so Dave Rhylander, Mitglied des Collierville Clubs. „Wie viele Kinder können schon sagen, eine Fahrt im Heißluftballon gemacht zu haben? Hier hatten etwa 300 Kinder die Möglichkeit, genau das zu tun.“ Für ein ähnliches Event plant der Club für September seine eigene Version einer TV-Show über Highschool-Fußball. „Dieses Jahr bekommen wir unsere eigenen Friday Night Lights“, sagt Rhylander.

Belize

1991 packte Mitglied Larry Campbell seine Koffer für seine erste Reise in ein fremdes Land, ein Jahr nachdem sich der Rotary Club Three Rivers im US-amerikanischen Michigan für das Projekt des Distrikts 6360 „Belizerve“ angemeldet hatte. Er lieferte Bücher an eine Grundschule in Libertad, im Norden von Belize auf der Halbinsel Yucatán. Über die Jahre kehrte Campbell immer wieder zurück und beteiligte sich an Projekten, die die Gemeinden mit gebrauchten Schulbussen, Krankenwagen, Lastwagen und medizinischer Ausrüstung versorgten. Im Jahr 1995 sammelte der Club 20.000 Dollar für eine Schule mit fünf Klassenräumen, die mit Unterstützung mehrerer Rotary-Mitglieder gebaut wurde. Am Ende des Jahrzehnts trug eine britische Wohltätigkeitsorganisation einen zweiten Stock bei und verdoppelte so die Räumlichkeiten, die derzeit etwa 100 Schüler/innen nutzen. Mitte 2021 hatte der Club, unterstützt mit Spenden einer Three-Rivers-Kirche und Privatpersonen, die Schule bereits mit 132.000 Dollar versorgt. Der Großteil davon deckte das Schulgeld für Absolvent/innen der Oberschule ab. „Viele Schüler/innen, die ein Stipendium erhalten haben, machen sich heute sehr gut: Unter ihnen sind Ärzte/Arztinnen, Lehrer/innen und Geschäftsführer/innen“, so Campbell.

Italien

Wenn es darum geht, das kulturelle Erbe Italiens zu feiern, ist der Rotary Club Catania Ovest selbst zu einer Art Schatz geworden. Im Februar hieß der Club gemeinsam mit dem Rotary Club Palermo-Est einen flämischen Wandteppich aus dem 17. Jahrhundert willkommen, der Raffaels „Der Tod des Ananias“ nachempfunden ist. Der Catania Ovest Club sponserte die zweimonatige Ausstellung des Werks im Castello Ursino und gab etwa 625 Dollar für Versicherung und Transport aus. Clubmitglied Filippo Pappalardo, ein Kunstliebhaber, fand weitere Sponsor/innen für weitere 4.500 Dollar für Beleuchtung, Videografie und Beschilderung. Dies ist nur eines von mehreren Projekten zur Kunstförderung, zu deren Unterstützung der Club sich verpflichtet hat. „Unser Club ist überzeugt, dass die Erhaltung und Förderung des historischen Erbes unserer Stadt ein großer Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung ist“, so Clubpräsident Alberto Lunetta. „Außerdem kann Kunst eine wesentliche Rolle dabei spielen, den sozialen Zusammenhalt zu stärken.“

Ruanda

Tief bewegt von Bildern von Kindern, die ihre Schulaufgaben direkt am Rand von gefährlichen Straßen erledigen, um die Straßenbeleuchtung zu nutzen, nahm der Rotaract Club Kigali ein 5.000-Dollar-Projekt in Angriff, um 15 Haushalte mit Solarheimsystemen auszustatten. Das Projekt Murikira Umwana — Licht für ein Kind — begann Ende 2020. Seit November 2021 versorgen die Systeme jedes Haus mit bis zu drei Lichtern und laden Handys und Radios auf. Die Rotaract-Mitglieder konnten die Development Bank of Rwanda als Hauptsponsor gewinnen. Die meisten Clubmitglieder verkauften T-Shirts und führten andere Spendenaktionen durch, um außerdem Schulmaterialien, Bücher und Frauenhygieneprodukte bereitzustellen, erklärt Rogers Nsubaga, der Präsident des Clubs.

Philippinen

Am 16. und 17. Dezember richtete Odette, ein Taifun der Kategorie 5, der international als Typhoon Rai bekannt ist, in 11 der 17 Regionen der Philippinen verheerende Schäden an, von denen mindestens 11 Millionen Menschen betroffen waren. Rotary-Mitglieder aus dem ganzen Land leisteten Hilfe. Die Distrikte 3850 und 3860 halfen in den am stärksten betroffenen Gebieten. „Unser Hauptanliegen war, dringend benötigtes Wasser sowie Nahrungsmittel bereitzustellen, da die Regionen für mehrere Tage abgeschnitten waren“, erläutert Maria Ester Espina vom Rotary Club Bacolod Central. Der Distrikt 3850 konzentrierte sich auf zwei große Städte, Sipalay und Kabankalan. Letztere stand nach dem Sturm zu 70 Prozent unter Wasser. Rotary-Mitglieder kamen mit einem Stromgenerator, Wasser, Wasserreinigungsgeräten, Lebensmitteln, Medikamenten, Kleidung, Matratzen, Spielzeug und mehr zu Hilfe. Der Club Bacolod Central hat zum Wiederaufbau eine Initiative im Distrikt ins Leben gerufen, um Häuser für Familien zu bauen, die ihr Zuhause verloren haben.

Dieser Beitrag ist aus der Mai 2022 des US-amerikanischen Magazins Rotary.

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